Der Schrei
Jessica Steger > Jessicas Gedichte
Der Schrei sprengt die Stille der Nacht.
Der Atem hält an.
Er erstickt förmlich.
Das Monster des Schreckens kam wieder, fesselte meinen Körper, beherrschte meine Gedanken, steuerte mein Handeln.
Ich bin du?
Du bist ich? Wir sind etwas und wir sind niemand. Existenzen vielleicht.
Gescheiterte Versuche des Ich-Aufbaus.
Fehlentwicklung.
Korrekturversuche. Vergeblich.
Wir sind ein System.
Müssen zusammenarbeiten.
Gegenseitige Akzeptanz aufbringen.
Liebe nach uns selbst. Wir sind nicht allein.
Nur unser Körper ist es.
Die Stille erschlägt mich. Sie ist so laut.
Die Stille legt sich um meinen ganzen Körper, um mein Herz. Und sie schreit.
Sie schreit mich an.
Meine Tränen können sie nicht fortspülen. Erinnerungen sind wie das Meer, das millionen Wellen schlägt.
Und ich kann nicht mehr über Wasser bleiben.
Die Stille holt mich ein.
Ihre Anwesenheit macht mich verrückt. Ich kann nicht um mich schlagen, denn sie füllt mich aus.
Die Stille erdrückt mich. Sie ist so laut...
© Jessica Steger